Unter dem Namen Ensemble Echtzeit formierte sich eine Gruppe von improvisierenden MusikerInnen in NRW, die seit 1995 eine kontinuierliche musikalische Arbeit verbindet. Sie bildet ein Zusammentreffen zehn engagierter MusikerInnen und Musiker, die repräsentativ für eine lebendige NRW-Musikszene sind. Die Zusammensetzung des Ensembles bietet ein breites Spektrum instrumentaler Farben, die gleichermassen akustische und elektronische Klangerzeugung integriert.
NRW weist seit den sechziger Jahren eine eigenständige Improvisations-Kultur auf, und hat mit beispielsweise den Zentren Wuppertal und Köln - neben London, Amsterdam, Berlin, New York - kontinuierlich stilistische Akzente gesetzt. Auf diese Tradition beruft sich das Ensemble und will diese Entwicklung als eigenständiger Klangkörper weitertreiben
Im Ensemble Echtzeit treffen sich auf gleichberechtigter Basis zehn Musikerinnen und Musiker unterschiedlicher musikalischer Herkunft und Generation. Sie vertreten eine musikalische Position, die von der Einheit von Komponist, Instrumentalist und Interpret ausgeht, und einen spezifischen Ansatz der Musikerzeugung verfolgt: interaktive Komposition in Echtzeit.
Die Musik des Ensembles ist das Ergebnis immer neuer Begegnungsprozesse, die letztlich stets offen und unabsehbar sind.
Die Zuhörer werden Zeugen einmalig entstehender Klangwerke und haben teil an der Unmittelbarkeit ihrer Erzeugung.
Ziel des Ensembles ist es, eine stilistische Klarheit zu entfalten, bestehende musikalische Standpunkte weiter auszuformulieren und den spontanen Umgang mit dem kompositorischen Material auszudifferenzieren, um einen eigenen, neuen künstlerischen Ausdruck zu finden. Dies in der Absicht, eine für die improvisierte Musik richtungsweisende musikalische Kraft zu sein.
Die Mitglieder sind:
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Improvisation, zu Bachs Zeit eine vielgepflegte Kunst, in der heutigen konventionellen westlichen Musik dagegen immer noch ein Stiefkind, hier der zentrale Ansatz beim Musizieren. Es geht darum, während des Spiels gemeinsam zu komponieren, sich auf ein immer neues Klangwerk einzulassen. Das gilt natürlich auch fürs Publikum, das vorher nicht weiß, was hinterher an Musik rauskommt und gerade deshalb viel Zeit zum Hören mitbringen sollte.
aus: "Nix vom Blatt" von Anna Reckmann, TAZ /Münster, 8.6.2000