HIRT KÜRVERS PETZOLD buy at creative sources cs834 REVIEWS
WETERBAUEN
Erhard Hirt - dobro, e-guitar, electronics
Klaus Kürvers - double bass
Dietrich Petzold - violin, tenor violin, Clavichord, bowed metal
recorded October, 10th. 2023
at studio tonus arcus, Panketal
by Dietrich Petzold, www.tonusarcus.com
mixed by Dietrich Petzold & Klaus Kürvers
cover photo: Klaus Kürvers
layout: Erhard Hirt
released February 1, 2024
Ein ungewöhnliches Streichtrio, das sich den üblichen Klangvorkommen und dem Definitionismus entzieht. Erhard Hirtspielt Dobro, E-Gitarre und Elektronik, Klaus Kürvers bedient den alten Kontrabass und Dietrich Petzold spielt Violine, Tenorvioline, Clavichord und Metall mit dem Bogen. Erhard Hirt trat mehr in Erscheinung als Teil der „legendären“ XPACT II (zweite Auflage) und des King Übü Orchestrü (zweite Auflage) und wurde auf der FMP-OWN-CD „Two Concerts“ im Trio mit Phil Minton und John Butcher verewigt. Einer der überzeugendsten „elektronischen“ Gitarristen der letzten 40 Jahre. Außerhalb der Hörerschaft des Labels Creative Sources, für das er häufig Aufnahmen macht, und der Berliner Szene ist er kaum bekannt. Klaus Kürvers ist einer der Pioniere des Free-Jazz in Deutschland, noch bevor dieser in den Medien erwähnt wurde. Der Geiger Dietrich Petzold war in dem Streichquartett dis/con/sent mit Ernesto Rodrigues, Guilherme Rodrigues und Matthias Bauer zu hören, einer soliden Referenz unter den improvisierten Streichquartetten oder -trios, deren Qualität der des String Trios aus Zürich, des Stellari Quartetts, des Iridium Quartetts oder der Kanadier des Quatuor d'Occasion mit Malcolm Goldstein ähnelt.
Man muss sich nur ihre Alben seit ihrem ersten (dis/con/sent CS 563 CDs) anhören, eine Erfolgsgeschichte in diesem Bereich. Weiterbauen konzentriert das Erforschende, die angewandte Wissenschaft des Quietschens, das rotierende Glissando ganz nah am Steg, das Seltsame, das übersteigerte Sonische. Zwei gestrichene Saiten: Petzolds Geige wird gegen die seltene Tenorvioline getauscht, ein Instrument, das oft maßgeschneidert ist, wie für Jon Rose in seinem genialen Duett Temperaments mit Veryan Weston, und Kürvers' intuitiven Kontrabass. Aber auch Petzolds „bowed metal“: Handelt es sich hierbei um eine musikalische Säge? Immerhin passt dieses Utensil gut zu den unwirklichen Klängen, die Erhard Hirt mit seiner elektronischen Gitarre und einer klanglichen Präzision von einer Klasse, die man sonst kaum zu hören bekommt, von sich gibt. Die Vielfalt der Klangquellen und die unterschiedlichen musikalischen Absichten der einzelnen Musiker kreuzen und durchdringen sich in einer schönen Verrücktheit, faszinierenden heuristischen Drifts und unwahrscheinlichen Interaktionen. Diese kreative Blüte lässt uns die Idee von Verweisen auf bekannte, „unumgängliche“ Künstler, die von Kritikern auf der Suche nach Inspiration wiedergekäut werden, verwerfen. Vermeiden wir also Anspielungen auf Derek Bailey, Fred Frith, Joëlle Léandre oder Barre oder Barry und so weiter. Wir lieben diese Künstler. Aber wir müssen zugeben, dass diese drei Improvisatoren, Hirt , Kürvers und Petzold sich allen Prognosen, Referenzen, Einflüssen - Anhaltspunkten entziehen, indem sie eine ernsthafte Freude und einen spielerischen Ernst beteuern, uns koloristische, spielerische, flüchtige, ein wenig skurrile Klangkorrespondenzen entdecken zu lassen, die die Atonalität, die „logische“ Interaktivität, das Spiel mit Geräuschen oder Rauschen verlegen und neue, frei improvisierte Gleichgewichte - Spannungen schaffen, die ihnen ganz allein gehören. Wirklich originell, dieses Weiterbauen! (Jean - Michel Van Schouwburg)
orynx-improvandsounds.blogspot.com/2024/10/tim-trevor-briscoe-szilard-mezei-nicola.html
In the German capital, Petzold’s instrumental ambidextrous ability brings particular textures to various tracks with intermittent electronic patterning adding metallic shakes and processed oscillations to the mix. These contrast effectively with concentrated twangs, single note frails and string slides from Hirt and Kürvers’ thick bass stops. Some tracks are staccato and clunky based around blunt finger picking with dobro-like reverberations and equivalent harsh fiddle squeaks and sul ponticello slices from the bassist. With ostinato low string drones preserved other tunes are more harmonic as upwards movement from stretched guitar and fiddle strings coalesces into a lyrical melody. For instance slurred guitar lines, violin slides and bass string thumps on “Testen” lead to a pinched exposition, expanded to presto in the top line as the lower pitched strings stay andante
Meanwhile the extended “Planen” opens up enough so that an exposition of echoing string whistles and jagged stops leads to a duet with strained fiddle slices and guitar power thumps, succeeded after that interlude with distinct and dissident vibrations from Hirt contrasted with spiccato violin slices. Voltage additions help squeeze the line into stop-time and tremolo affiliations with bass patterns underlining the narrative until the end. (Ken Waxman, Jazzword)
www.jazzword.com/reviews/erhard-hirt-klaus-kurvers-dietrich-petzoid
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